Tag 11 – Port des Minimes, La Rochelle (Frankreich)

Aufgewacht und immer noch Regen. Wegen der weiteren schlechten Wettervorhersagen, haben wir uns entschlossen, die Reiseroute zu verändern, um möglichst schnell in wärmere und trockenere Gefilde zu kommen. Der Rest der Bretagne muss daher auf dieser Reise auf uns verzichten. Pech gehabt.

Viel zusammen zu packen gab es nicht, wer fährt schon bei solch einem Wetter die Markise heraus, baut seine Campingmöbel auf oder stellt die Räder neben sein WoMo.
Ein schnelles Frühstück und los geht es auf unsere bisher längste Tagestour, das Ziel heißt La Rochelle in ca. 350 km Entfernung. Die Reise führt uns fast ausschließlich über Landstraßen, die wirklich gut ausgebaut sind oder Kraftfahrstraßen, die praktisch wie Autobahnen sind. Achim zahlt heute nicht, zumindest keine Mautgebühren.
Ich hatte das Thema ja schon einmal angesprochen, die Maut ist hier wirklich sehr hoch. Die Folge, alle fahren auf den anderen Straßen, egal ob groß oder klein. Es geht vorbei an Rennes und Nantes und der Scheibenwischer macht mehr und mehr Pause.

Die Reise dauert wirklich lange, erst gegen 16:30 Uhr erreichen wir nach einem ziemlichen Gegurke durch die Stadt den Stellplatz ‚Port des Minimes‘ in La Rochelle. Was ist denn hier los, haben die alle kein Zuhause?

WoMos ohne Ende

Aber ausreichend Platz für unser kleines Auto ist schon noch.

Unser WoMo am Hafen Minimes

Der Parkplatz liegt direkt am Wasser an einem riesigen Jachthafen, wie ein Blick aus dem Fenster zeigt.

Der Hafen Minimes in La Rochelle

Tag 10 – Saint Coulomb, Nähe Saint Malo (Frankreich)

Es regnet den ganzen Tag und die ganze Nacht bei Temperaturen zwischen 8 und 10 Grad. Also ein Tag wie man ihn nicht unbedingt haben muss.

Der Tag auf dem Campingplatz ‚Les Chevrets‘

Trotzdem haben wir uns aufgemacht und sind auf ein Getränk ins ‚La Perle Noire‘ (unten rechts direkt am Wasser) gegangen.

Bar ‚La Perle Noire‘ in St. Coulomb

Der Campingplatz liegt sehr schön direkt über dem Meer und ist durchaus zu empfehlen. Hier waren tatsächlich auch einige Deutsche, zum Gespräch hat es aber bei diesem Wetter nicht gereicht.

Tag 9 – Les Pieux, Nähe Cherbourg (Frankreich)

Schönen guten Morgen liebe Daheimgebliebene,
obwohl schön ist der Morgen nicht. Es regnet und zwar nicht zu knapp. Mein erster Gedanke, Bettdecke über den Kopf ziehen. Zweiter Gedanke, ich möchte in die Sonne und zwar schnell. Dritter Gedanke, supi ich kann vor oder hinter dem Wohnmobil duschen.
Heute steht nichts außergewöhnliches auf dem Plan. Somit auch kein Abenteuer. Gegen Mittag ließ der Regen nach und wir sind mit dem Radl in die nächste Ortschaft Les Pieux gefahren.
‚La Baquette‘ in Les Pieux
Dort haben wir, na könnt ihr euch es wohl vielleicht schon denken, wenn ihr mein Rad seht. Jaaa, ein Baguette gekauft und noch ein richtiges Brot. Auf die verführerischen Leckereien haben wir schweren Herzens verzichtet.
Leckereien in Les Pieux
Achim hat am Nachmittag einen bisher nicht gespeicherten Sender auf dem TV gesucht, um das Qualifying aus Baku zu schauen. Haben ja schließlich ein WoMo mit Fernseher gekauft.
Später waren wir länger am Meer spazieren.
Achim hebt ab
Heute Abend habe ich uns dann ein leckeres Abendessen bereitet.
Für Achim stand auf der Speisekarte: Kartoffelgratin und dazu  überbackenes Seelachsfilet mit Buttergemüse.
Für Tina: Lachsfilet gegrillt, dazu ein kunterbunter Salat mit Avocado, Quinoa und Nüssen.
Denn wir haben auch ein Backofen mit Grill in unserem WoMo.
Achim hat sich in dieser Zeit mit einem Weizen an den Strand verdrückt. Vielen Dank an Elisabeth und Dieter für das Kuchlbauer Turm und bis bald.
Das Kuchlbauer Turm schmeckt

Die Sonne verscheuchte am Abend die Wolken und lud uns noch zu einem gemütlichen Ausklang ein.

Was für ein Panorama. Sooo schön.

Morgen geht es weiter in Saint Maló.

Tag 8 – Les Pieux, Nähe Cherbourg (Frankreich)

Heute Morgen war plötzlich der Strom weg. Was tun? Zunächst habe ich die Kabel durchgemessen, alles ok.
Danach ging es an den Versorgungsanschluss des Stellplatzes. Keine Spannung. Nächsten Anschluss überprüft, funktioniert auch nicht.
Zum Nachbarn gegenüber gegangen und Folgendes gesehen.
Der Versorgungsanschluss hat eine Klappe, die man öffnen kann.
Und was kommt zum Vorschein? Richtig, ein Sicherungsautomat.
Wir haben offensichtlich zu viel Strom gezogen und der Automat hat ausgelöst.
Also Hebel wieder nach oben und schon war das Problem behoben.

Versorgungsanschluss

Trotz der schlechten Wetteraussichten, beschlossen wir, Richting Cherbourg zu fahren. Zunächst ging es auf die Autobahn, einfach mal ausprobieren.

Auf dem Weg von Le Havre bis zur Cain gab es vier Mautstellen mit unvorstellbaren Preisen. Alleine für ein kurzes Teilstück inklusive der nachfolgenden Brücke musste wir 11,60 € zahlen. Wahnsinn.

Pont de Normandie

Der Pont de Normandie (deutsch: Brücke der Normandie) ist eine Schrägseilbrücke, die mit 856 m die größte Spannweite in Europa besitzt. Sie überquert die Seine-Mündung und verbindet Le Havre auf dem rechten Ufer im Norden mit Honfleur auf dem linken Ufer im Süden. Die Brücke wurde in den Jahren 1988 bis 1994 gebaut und am 20. Januar 1995 eingeweit.

Der Rest der Fahrt war leicht abenteuerlich, weil uns unser Lieblingsnavi netterweise über Neben- statt über Hauptstraßen leitete. Die Straßen waren teilweise richtig eng, zum Glück kam uns nur jemand entgegen, wenn es auch Ausweichmöglichkeiten gab.
Was bisher noch nicht zur Sprache kam, will ich jetzt einmal ansprechen. Wir haben ja
ein hydraulisches Nivelliersystem unter dem Wagen. Das bedeutet, dass unsere Bodenfreiheit nicht besonders groß ist.
Jeder kleine oder auch mittlere Ort hat aber reichlich Bodenwellen verbaut, die uns das Leben echt schwer machen. Das sind manchmal Höhen, unfassbar.
Leichte Berührungen hat es
deshalb schon mehrfach gegeben.
Der Campingplatz ‚Le Grand Large‘ ist wirklich klasse, das Wetter ist es leider nicht.

Unser Stellplatz liegt 50 m hinter dem Deich direkt am Ärmelkanal. Ein Paradies für Kite-Surfer, also was für euch Thomas und Jörgi. Schaut euch mal die Webseite http://www.legrandlarge.com an, dieser Campingplatz hat echt was zu bieten.

Ärmelkanal am Campingplatz ‚Le Grand Large‘

Tina wollte gerne noch Laufen gehen, natürlich habe ich sie begleitet. Es ging durch kleine nette Orte und immer höher hinauf. Leider erwischte uns noch der Regen.

Tina beim Laufen oberhalb von Sciotot

Tag 7 – Saint-Romain-de-Colbosc, Nähe Le Havre (Frankreich)

Unser Tag begann sehr entspannt mit einem gemütlichen Frühstück. Obwohl der Stellplatz Aire de Camping-Car du Havre Point sehr nahe an der Straße liegt, konnte man wirklich gut schlafen.
Geplant war eine Rennradtour in das ca. 20 km entfernte Le Havre. Weil der Wind sehr stark war, kam uns die Idee, doch mit dem WoMo möglichst nah an Le Havre heranzufahren, um dann die Stadt mit dem Rad zu erkunden.
Zuvor nutzten wir die auf dem Stellplatz vorhandene kostenfreie Ver- und Entsorgungsstation. Bei der Eingabe des Ziels in unser Lieblingsnavi, ihr wisst ein altes iPad3, kamen uns Bedenken. Der Grund: das Navi hielt es für keine gute Idee, in die Innenstadt von Le Havre zu fahren.
Also WoMo wieder zurück und Räder raus. Der Weg nach Le Havre ging durch kleine Ortschaften und vorbei an Rapsfeldern bis wir oberhalb von Le Havre ankamen.
Der Blick auf die Hafenstadt war überwältigend und unsere Laune auch.

Oberhalb von Le Havre

So weit so gut, aber wie kommen wir nun da unten in die City? Unser Navi hatte da eine Lösung. Es ging über mega-steile Straßen nach links in Richtung Wasser. Unten angekommen, war das Navi allerdings nun irgendwie überfordert.
Wir fuhren also nach Schildern weiter und landeten in einem der schlimmsten Industriegebiete, die ich bisher gesehen habe. Es stank, war schmutzig und Lkws ohne Ende. Ob wir jemals in die City kommen? Tina war inzwischen schon ein wenig schlecht, aber sie hielt tapfer durch. Fotos davon ersparen wir uns.
Endlich tauchten Dinge auf, die man in einer Innenstadt vermutet. Wir waren inzwischen mehr als zwei Stunden unterwegs und statt der geplanten 20 bereits 32 km gefahren. Was für eine super Tour!!!
In der City ging es schnurstracks in eine Restaurant. Erstmal was trinken. Da wir danach den Kaffee auf hatten, beschlossen wir zurück zu fahren.
Das klappte diesmal trotz Navi deutlich besser. Am Stadion des Le Havre AC, zurzeit 9ter in der 2. französischen Liga, wollte Tina allerdings nichts mehr hören und sehen. Also Pause. Imposantes Teil, habe ich mir deshalb doch mal näher angesehen.

Tina will nichts hören und sehen

Voll motiviert ging es nun weiter, bis ich von Tina lautstark zurück gehalten wurde. Was war passiert? Mein Navi hatte mich in die Auffahrt einer Autobahn gelenkt.
Wir beschlossen, hier besser nicht weiter zu fahren.
Es gelang
uns den richtigen Weg zu finden, allerdings führte dieser, die mega-steile Abfahrt von vorhin, diesmal hinauf.
Nun ja, irgendwie haben wir auch das geschafft. Auf dem Rückweg ging es diesmal an einem riesigen Supermarkt vorbei. Also haben wir auch noch eingekauft. Das war ein wirklich schöner ruhiger Tag, den man aber so wirklich nicht haben muss.
Aber bei einem lecker Weizen war nachher alles gar nicht mehr so schlimm.
Ob wir Le Havre noch einmal besuchen werden? Ich glaube nicht.

Tag 6 – Saint-Romain-de-Colbosc, Nähe Le Havre (Frankreich)

Bonjour Frankreich.
Heute führt uns das WoMo über 137 km in die Nähe von Le Havre.
Über Nacht hatte es geregnet und Achim’s Schuhe wurden gut gespült. Die Sonne schaute verhalten hinter den Wolken vor … und wieder viel Wind.
Sind heute  echt spät losgefahren, 11:00 Uhr. Der Tank zeigte uns nur noch für 54 km Benzin an. Auf dem Weg zur Tanke dann auf einmal Benzin für 134 km. Paar Kilometer weiter für 164 km. Cooles Auto, selbstfüllend.

Die Fahrt verlief entspannend und durch eine schöne frische grüne ( gelbe ) Landschaft.
Schleswig-Holstein in Frankreich
An dieser Stelle ein herzlicher Gruß an unsere liebe Pfülb-Family aus Schwabach. Bei einem Zwischenstopp im Februar haben wir einen kleinen Begleiter und Glücksbringer für das WoMo bekommen, den Goldschläger aus Schwabach.
Goldschläger aus Schwabach
Blattgold herzustellen ist ein uraltes Handwerk. Schon vor mehr als 5000 Jahren wurde das Handwerk in Indien ausgeübt. Später, zur Zeit der Pharaonen, konnte man Blattgold auch in Ägypten herstellen, bis es im Mittelalter die Mönche in den Klöstern lernten. Erst vor 500 Jahren begannen Handwerker mit der Herstellung von Blattgold in Deutschland. Die mittelfränkische Stadt Schwabach entwickelte sich zum Weltzentrum dieses Handwerks.

Der kleine Typ begrüßt uns jeden Tag auf seinem festen Platz. Wir freuen uns sehr, alle Ende Juni wieder zu treffen. Dann sind wir schon ziemlich mit unserer Rundreise am Ende.

Achim‘s Wunsch in der Nähe von Le Havre einmal einen Stellplatz  statt eines Campingplatzes aufzusuchen, wurde in die Tat umgesetzt. Er suchte sich einen Stellplatz aus, der nur 1,5 km vom Centrum entfernt ist. Am Stellplatz angekommen, war Le Havre nicht einmal in Sichtweite. Komisch … die 1,5 km bezogen sich auf die nächste Ortschaft , nämlich Saint-Romain-de-Colbosc.
Was haben wir da nur gelesen???
Bis nach Le Havre ist es ein Katzensprung von 20 km. Da wir den Stellplatz ( übrigens kostenlos)  Aire de Camping-Car du Havre Point sehr schön finden, entscheiden wir uns zu bleiben.

Stellplatz Aire de Camping-Car du Havre Point

Super das wir Rennräder dabei haben. Unser Radtraining ist gesichert.
Nachtrag zu gestern. Tina hat beim französischen Bäcker eingekauft.

Tina’s ‚Le Baquette‘

Heute wird nur gechillt.  Au revoir pour aujourd’hui.

Tag 5 – Saint Valery-sur-Somme (Frankreich)

6:00 Uhr. Achim wurde vom Nachbarn geweckt, weil dieser unbedingt so früh auf Tour wollte. Zum Glück schlief er danach aber wieder fest ein. Ich habe dagegen nichts mitbekommen.
Um 6:45 Uhr wurde ich allerdings durch stürmischen Wind geweckt. Ein Blick nach draußen verhieß nichts Gutes. Bedeckt, stürmisch und leichter Regen. Na super, dass Sonnenöl kann im Schrank bleiben, dafür die war
me Jacke raus.
Noch während des Frühstücks kam die Reservierungsbestätigung für unser neues Ziel in Frankreich. Der Campingplatz ‚Camping Le Walric‘ ist benannt nach dem Gründer der
Klosters Leucony an der Somme-Mündung, wo er um 622 n. Chr. starb. Der Ort Leucony wurde später in Saint Valery-sur-Somme umbenannt.

Auf dem Weg dorthin wurde das Wetter immer schlechter, Regen und Nebel bei 12 Grad.

Nebel und Regen unterwegs

Meine Freundin Claudi würde jetzt sagen, schick doch mal einen Sonnengruß ins Universum. Das habe ich dann auch gemacht.
Achim wollte schon immer mal im WoMo fahrend fotografiert werden. Das hat dann auch gegen Mittag geklappt. Allerdings wird er für das Foto wohl viel Geld in die Hand nehmen müssen.
Landschaftlich fühlen wir uns auf einmal wie in Bayern, es ging die Hüglis rauf und runter.
Zum Glück ließ der Regen nach und auch der Nebel verschwand.
Jetzt fehlte nur noch die Sonne. Bei Zielankunft kurz nach 14:00 Uhr, ob ihr es glaubt oder nicht … Sonne. DANKE UNIVERSUM.

Die Sonne ist da

Nach einer gesunden Mahlzeit im Freien, dann wie von der Tarantel gestochen, ging es ab auf die Räder nach Le Hourdel. Dieser Ort befindet sich direkt an der Mündung der Somme in den Atlantik.
Die Vorfreude auf den Atlantik war groß, aber als wir dort ankamen, war keine Wasser weit und breit zu sehen. Hier gibt es doch tatsächlich, genau wie bei uns, Ebbe und Flut.
Und bei Ebbe ist nicht viel von der Somme zu sehen.

Wo ist das Wasser?

Da Achim unbedingt noch etwas vom Atlantik sehen wollte, folgte er dem eigentlichen Flusslauf. Anbei ein Blick über die Düne:

Da kommt es!

Es ist 23:30 Uhr. Wir sind müde und gehen jetzt schlafen. Gute Nacht.

Tag 4 – Blankenberge (Belgien)

Heute ging es weiter an die belgische Küste. Der Ort heißt Blankenberge. Dort haben wir uns den schnuckeligen Campingplatz ‚Bonanza 1‘ ausgesucht.

Campingplatz Bonanza 1

Ben Cartwright und seine Söhne Adam, Hoss und Little Joe trafen wir dort allerdings nicht an, dafür eine sehr nette Empfangsdame.
Antwerpen stand nicht mehr auf der Tagesordnung, denn wir hatten Lust auf Meer und Strandpromenade.
Unterwegs passierten wir einen unter dem Wasser liegenden 6,6 km langen Tunnel, den Westerscheldetunnelweg. Der liegt zwischen Ellewoutsdijk und Terneuzen. Für diese Strecke hat jetzt auch zum ersten Mal der Mauteintreiber zugeschlagen.
Nach dem Check-In auf der Ranch das gleiche Spiel wie die Tage zuvor, Tisch und Stühle raus. Diesmal zwar wieder bei Sonnenschein, aber jetzt auch jeder Menge Wind.
So viel, dass Achim wohl jede Menge Haare verloren hat.

Achim im Wind

Heute mussten alle vier Räder heraus. Obwohl es bereits 16:30 Uhr war, haben wir noch eine fast 50 km lange Rennradtour nach Ostende und zurück gemacht.
Gegen den Wind endlich in Ostende angekommen, haben wir allerdings unverzüglich umgedreht, war einfach zu ungemütlich. Daher gibt es keine Fotos oder andere Eindrücke.
Der Rückweg sollte sich trotz des Rückenwindes als etwas schwieriger gestalten.
Obwohl Achim seine altes Handy vor der Fahrt vollständig aufgeladen hatte, war es plötzlich leer.
Da standen wir nun. Zum Glück hatte ich auch mein Handy dabei. Sollte also kein Problem sein, zum Campingplatz zurück zu finden. Ziel eingegeben, aber keine Routenführung funktionierte. Mittlerweile war es nach 18:00 Uhr und der Wind war sehr kalt. Kurze Hose und dünne Jacke erwiesen sich nicht als die beste Wahl.
Ich hatte wie üblicherweise meine Ordnungsdienste auf dem Handy deaktiviert, was mir aber spontan aus dem Hirn gefallen war.
Achim erkannte das Problem zunächst auch nicht und zweifelte schon an seiner Fähigkeit mit der App umzugehen.
Dann fiel es Achim plötzlich ein, dass sein ‚Muckelchen‘ so ziemlich alles deaktiviert.
Nach einer gefühlten Ewigkeit und durchgefroren konnten wir die letzten 1,7 km zum Campingplatz zurückfinden.
Der Abend: heiße Dusche, Essen und die Unterkunft für den nächsten Tag raussuchen und reservieren. Gegen 23:00 Uhr nur noch ins Bett. Für Achim wieder kein TV, so ein Mist.
Er fragt sich mittlerweile, wozu wir ein WoMo mit TV gekauft haben. Grins.

Tag 3 – Amsterdam (Niederlande)

Der Sonntag begann für uns sehr früh, denn wir hatten eine 3-stündige Radtour mit Guide durch das historische Amsterdam gebucht, die bereits um 10:00 Uhr startete. Die Gruppe bestand aus ca. 15 Leuten, die zum Teil Englisch und zum anderen Teil Deutsch sprachen.

Das Foto entstand auf der ‚Magere Brug‘, die bereits Schauplatz des Bondfilms ‚Diamantenfieber‘ aus dem Jahr 1971 war.

Gruppe auf Magere Brug

Sie ist eine Ziehbrücke, die mittels einen Kettenzugs in der Mitte auseinander geklappt werden kann. Mehrmals am Tag wird sie hochgeklappt, um Schiffe passieren zu lassen.

In der Mitte unser Guide, der also ständig zwischen Deutsch und Englisch wechseln musste und einen wirklich guten Job gemacht hat. Sein Rad hatte auch was, oder?

Rad des Guides

Die Stadt Amsterdam hat insgesamt ca. 800.000 Einwohner und ca. 200.000 wollen gerne noch hier wohnen, allein der Wohnraum ist schwer zu finden. Die Altstadt gehört zum UNESCO-Kulturerbe und darf daher nicht weiter verändert werden. Viele Menschen wohnen in teils baufälligen alten Hausbooten in einer der vielen Grachten (Kanäle).

Die Stadt ist bereits sehr autofrei, geht auch nicht anders, daher Radfahrer ohne Ende.

Überall nur Räder

Tag 2 – Amsterdam (Niederlande)

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es heute von Witmarsum nach Amsterdam. Die Idee war es, eine möglichst kurzweilig und doch schnelle Strecke zu finden. Wir wählten die Autobahn A7, die u.a. das Ijsselmeer von der Nordsee trennt. Der sog. Afsluitdijk (Abschlussdeich: Länge 20 km) wurde bereits 1932 fertiggestellt und ist doch nicht so kurzweilig wir wir dachten.
So wie das Video es zeigt, sieht es bis auf zwei Schleusen, eigentlich die ganze Zeit aus.

Video – Afsluitdijk

Der Campingplatz Zeeburg liegt direkt am Amsterdam-Rhein-Kanal. Die recht enge Zufahrtstraße war gespickt mit Bodenwellen und unser WoMo fand das nicht wirklich lustig. Unsere Bodenfreiheit ist durch das Hubstützensystem doch recht eingeschränkt.

In der Nähe befindet sich eine Umgehungsstraße von der man einen ziemlich guten Blick auf Teile des Campingplatzes hat. Der Campingplatz befindet sich allerdings zurzeit in einer Umbauphase, wodurch nicht alle Teile zugänglich sind.

Campingplatz Zeeburg

Der Platz besitzt auch reichlich Raum für Zelte und daher war er voll mit jungen Menschen, aber auch in der Nacht war das kein Problem.
Das Wetter war den ganzen Tag super, die Sonne machte einfach keine Pause.

Eingang Campingplatz Zeeburg

Nachdem Check-In und dem Einzug hieß erstmal ein bisschen relaxen bis Tina mit den Laufschuhen trommelte.

Der Radfahrer ist müde

Also ging es für uns beide 5,5 km den Kanal entlang und zurück, Achim natürlich auf dem Rad.