Diesen Tag wollen wir möglichst schnell vergessen, daher gibt es dazu auch keine Fotos.
Wir haben uns in den Kopf gesetzt, der Stadt Sevilla einen Besuch abzustatten. Wie funktioniert das? Man sucht sich einen Stell- oder Campingplatz und das möglichst citynah.
Wie in Amsterdam und in Bordeaux wollen wir, mit einem diesmal wieder deutschsprachigen Guide, die Stadt erkunden.
Wir haben uns für einen Campingplatz entschieden, der allerdings gut 15 km vom Treffpunkt mit dem Guide entfernt ist. Bereits die Anfahrt war schwierig, denn es ging zunächst durch Sevilla und dann über die riesige Brücke Puente del Centenario. Dort gab es eine Baustelle und wie könnte es anders sein, jede Menge Autos. Ich weiß nicht wie lange die Überfahrt gedauert hat, gefühlt ewig.
Danach weitere Baustellen, bis wir endlich den Campingplatz Villsom ereichen.
Der war so etwas von voll, dass nur wenige Stellplätze für unser WoMo überhaupt in die engere Wahl kamen.
Wir sind hinein und haben dort zwischen tief herabhängenden Zweigen und Palmen versucht, einen geeigneten Stellplatz zu finden. Alle Versuche, die Kiste einzuparken, scheiterten und dass obwohl das mit dem Rangieren inzwischen recht gut funktioniert. Einfach alles viel zu klein. Inzwischen war es 33 Grad warm und die Laune stand nicht mehr zum Besten.
Also wieder raus. Die Frage: Wohin?
Wir entscheiden uns für einen recht citynahen Großstellplatz nicht weit von vorher genannter Brücke. Das bedeutet, wir müssen wieder darüber. Na super.
Wir fahren den Großstellplatz an und stehen plötzlich vor einem Eisentor und dahinter Autos und Caravans ohne Ende. Mangels Alternativen, checken wir erstmal ein.
Schnell bereuen wir den Entschluss. Zu wenige Stromanschlußkästen, also kein Strom und das bei 33 Grad. Unsere Klimaanlage funktioniert nur bei Netzspannung. Prost Mahlzeit. Tina geht es nicht gut und der Gestank, besonders auch nach Urin, tut sein Übriges. Entsorgen hier die Menschen etwa ihre Fäkalien?
Bilder erspare ich euch, wir haben auch keine gemacht. Wir haben sie in unseren Köpfen und das muss reichen. Die Luft ist hier unerträglich. Ich präpariere die Fahrräder, wir müssen hier erstmal weg. Wir lassen unser WoMo allein und fahren in die Innenstadt, um schon mal unseren Treffpunkt mit dem Guide und die Gegend anzuschauen. Hier ist heute nachmittag schon viel los, wie wird das erst morgen bei der Führung sein.
In Sevilla gibt es, wie in Wien, Pferdekutschen und das nicht zu knapp. Überall liegen Pferdeäpfel herum und es stinkt. Mögen die hier etwa den ständigen Geruch von Urin? Wir jedenfalls nicht, bloß weg hier.
Wir essen heute bei McDonalds und danach gibt es ein leckeres Eis. Anschließend geht es zurück zum WoMo.
Unterwegs kommen wir an einem Parkplatz vorbei, auf dem ungefähr 40 Wohnmobile stehen und er liegt direkt am Fluss.
Wir schauen uns das Ding an und entscheiden sofort, dass wir den Platz wechseln werden.
Ich rufe noch kurz meine Schwester in HH an, die heute ihren 57. Geburtstag feiert. Sie erzählt mir, dass sie inzwischen umgezogen ist und gerade mit ein paar Freundinnen gemütlich auf der Terrasse zusammensitzt. Alles Gute Schwesterherz.
Also zurück, das WoMo eingepackt und wieder ausgecheckt. Der Italiener, der gerade eingecheckt hatte, checkt auch wieder aus und folgt uns, als wir ihm von dem Parkplatz erzählen.
Der Parkplatz liegt mehr im Schatten. Hier gibt es natürlich auch nichts, aber allein ist die Luft hier am Fluss ist schon viel besser. Wir checken ein und finden schnell einen geeigneten Stellplatz.
Ist zwar nicht optimal, aber doch um einiges erträglicher als der Großstellplatz.
Wir sind ziemlich kaputt, trotzdem gehen wir noch mal aufs Rad und radeln den Guadalquivir entlang bis wir eine nette Bar finden. Hier lässt es sich aushalten.
Unterwegs kommen wir wir an einer tollen Brücke vorbei.

Die Straßenbrücke Puente de Isabel II ist die älteste heute noch erhaltenen und genutzte eiserne Brücke Spaniens.
Nun ist der Akku aber dann trotzdem richtig leer und es geht zurück zum WoMo. Der Tag nächste kann nur besser werden. Gute Nacht und bis Morgen.